Die ersten
häuslichen Weihnachtskrippen
Die früheste
Nachricht einer wirklichen Hauskrippe ist für uns
erhalten in einem wahrscheinlich 1567 aufgestellten
Inventar aus der Burg Celano der Ducchi di Amalfi
(Abruzzen)
Zwei große Truhen enthielten eine Krippe der Herzogin
Constanza. Zu ihr gehörten 116 Figuren: Maria „nostro
Signore, picholino di terra“, Joseph; die Könige zu
Pferde, drei weitere zu Fuß, drei Trompeter zu Pferde,
drei weitere Reiter, elf Schafe, vier kleine Engel zum
Aufhängen, vier große Engel, zwei Zwerge, fünf Diener zu
Fuß , zwei Hunde, zwei sitzende Hirten; eine Giraffe,
Ochs und Esel, drei Kamele mit Gepäck, ein Kentauer, ein
Elefant mit Gepäck auf dem Rücken (castello)
Dazu kamen noch bei den Sachen der Duchessella, die
sicherlich mit ihnen spielen durfte,
aufgezählt, vierundzwanzig Hirten, dreißig Tiere und
acht Engel.
Sowohl die vielen Hirten und Tiere wie der Zug der
Könige brauchten reichlich Platz zur Aufstellung. Der
Elefant gehörte zum Zuge, die Giraffe wohl auch, der
Kentaur (Pferdemensch) zur Veranschaulichung der Wunder
der Nacht.
Charakteristisch ist auch das Hereinziehen des Lärmes
der Welt im Blasen der Trompeten. Da hervorgehoben ist,
dass die Statuette des Kindes aus Ton war, ergibt sich
mit Sicherheit, dass die übrigen Figuren geschnitzt
waren.
Aus der gleichen Zeit um 1560 wissen wir von einer
anderen italienischen fürstlichen Hauskrippe, einer
mechanischen, die nach dem Schema der kirchlichen „macchine“
funktionierte.
Bei dieser Krippe scheint das Hauptaugenmerk auf
himmlische Vorgänge gelegt worden zu sein.
Über der Stallhütte öffnete sich der Himmel, die Wolken
senkten sich herab, Engel schwebten in der Luft und auf
die Erde herab und alles kreiste um den Neugeborenen. |